Du möchtest mehr Tomaten aus deinem Garten holen, ohne gleich neue Pflanzen setzen zu müssen? Dann aufgepasst: Mit einem einfachen, aber wirkungsvollen Trick kannst du deine Ernte deutlich steigern. Der Zauber heißt „Ausgeizen“ – doch nicht so, wie du es vielleicht gewohnt bist.
Was bedeutet „Ausgeizen“ bei Tomaten?
Das Wort klingt vielleicht hart, ist aber eine ganz normale Pflegemaßnahme im Garten. Beim Ausgeizen entfernst du die kleinen Triebe, die zwischen Stamm und Hauptästen wachsen – die sogenannten Geiztriebe. Sie rauben der Pflanze Energie, die sonst in Früchte fließen würde.
Doch hier kommt der neue Trick: Statt die Triebe einfach wegzuwerfen, kannst du sie clever nutzen – und damit deine Tomatenernte verdoppeln!
Der Trick: Geiztriebe als neue Pflanzen verwenden
Wenn du Geiztriebe abschneidest, wirfst du potenzielle neue Tomatenpflanzen weg. Dabei kannst du genau diese Triebe einfach weiterverwenden. Und so geht’s:
- Wähle gesunde Geiztriebe: Sie sollten etwa 10–15 Zentimeter lang sein, kräftig aussehen und keine braunen Stellen haben.
- Entferne die unteren Blätter: Die Pflanze soll ihre Energie sofort in die Wurzelbildung stecken.
- Stelle die Triebe ins Wasser: Ein Glas mit sauberem Wasser reicht. Stelle es an einen hellen Ort, aber nicht in direkte Sonne.
- Nach etwa 5–8 Tagen bilden sich kleine Wurzeln.
- Setze die bewurzelten Triebe in frische Erde: Am besten in Töpfe oder direkt ins Beet, je nachdem, wie viel Platz du hast.
Nach ein paar Wochen wachsen daraus kräftige Tomatenpflanzen – mit voller Ertragskraft!
Warum dieser Trick so effektiv ist
Der große Vorteil: Die neuen Pflanzen stammen von einer bereits etablierten Pflanze. Das heißt, sie sind kräftiger, schneller im Wachstum und bringen oft früher Früchte. Du sparst dir also die Zeit und Mühe, Tomaten aus Samen zu ziehen.
Außerdem ist es eine kostenlose Möglichkeit, deinen Bestand zu vergrößern – ganz ohne zusätzliches Saatgut oder Setzlinge zu kaufen.
Der richtige Zeitpunkt zum Ausgeizen
Damit dieser Trick funktioniert, solltest du den richtigen Moment abpassen. Am besten:
- Jede Woche einmal kontrollieren: Besonders an sonnigen Tagen wachsen Geiztriebe rasant.
- Früh am Morgen ausbrechen: Die Pflanzen sind dann noch stabil und weniger verletzlich.
- Nur bei trockenem Wetter arbeiten: So verhinderst du, dass Keime in die Wunden eindringen.
Je regelmäßiger du ausgeizt, desto gezielter wachsen deine Pflanzen – und desto mehr Früchte entwickeln sich.
Welche Tomatensorten eignen sich?
Der Ausgeiz-Trick funktioniert vor allem bei Stabtomaten. Diese Sorte wächst in die Höhe und produziert stetig neue Geiztriebe. Bei Busch- oder Wildtomaten wird meist nicht ausgegeizt, da sie ihr Wachstum auf eigene Weise regeln.
Hast du also Sorten wie ‘Resi’, ‘Harzfeuer’ oder klassische Roma-Tomaten im Garten? Dann ist dieser Trick genau das Richtige für dich!
Extra-Tipp: Bio-Tomaten aus dem Supermarkt vermehren
Hast du eine besonders leckere Bio-Tomate gegessen? Schneide ein paar Samen heraus, fermentiere sie einen Tag lang in Wasser und ziehe daraus Jungpflanzen – oder du nimmst Geiztriebe von kräftigen Pflanzen aus dem letzten Jahr. So wächst dein Tomaten-Paradies ganz natürlich weiter.
Fazit: Aus wenig mach viel
Ein kleiner Schnitt – ein großer Unterschied: Indem du Geiztriebe nicht nur entfernst, sondern aktiv nutzt, holst du das Maximum aus deinem Tomatengarten heraus. Es kostet dich kaum zusätzliche Zeit, spart Geld und steigert deine Ernte deutlich.
Beim nächsten Ausgeizen also nicht wegwerfen – sondern einpflanzen. Deine Tomaten (und dein Kochtopf) werden es dir danken!




