Vergeilte Pflanzen können wirklich frustrierend sein. Du gibst dir Mühe mit dem Aussäen, kontrollierst regelmäßig das Gießen, und trotzdem wachsen deine Jungpflanzen dünn, lang und schlaff? Keine Sorge – mit einem einfachen, aber effektiven Trick bringst du Stabilität in dein Pflanzenleben zurück.
Was bedeutet „vergeilt“ bei Pflanzen?
Wenn Pflanzen „vergeilen“, heißt das, sie wachsen zu schnell in die Höhe, bekommen aber kaum Stabilität. Sie sehen aus wie kleine Streichhölzer: lang, dünn und mit zu großem Abstand zwischen den Blättern.
Vergeilung passiert meist bei Lichtmangel. Die Pflanze sucht verzweifelt nach Helligkeit und wächst daher ungesund in die Länge – ein echter Überlebenskampf!
Der Trick gegen vergeilte Pflanzen: Pikieren UND tiefer setzen
Hier kommt der Retter in der Not: Wenn deine Jungpflanzen vergeilt sind, kannst du sie beim Pikieren deutlich tiefer in neue Erde setzen. Das ist kein gewöhnlicher Pflanzvorgang – hier darfst du tricksen!
- Setze die Pflanze so tief in die Erde, dass nur noch die ersten Blattpaare herausschauen.
- Das funktioniert besonders gut bei Tomaten, Paprika, Chilis und Auberginen.
- Am eingegrabenen Stängel bilden sich oft zusätzliche Wurzeln – das macht die Pflanze kräftiger und stabiler.
Dieser Trick hilft nicht nur gegen das Kippeln, sondern sorgt auch für ein robusteres Wurzelsystem.
Weitere Ursachen für Vergeilung vermeiden
Der tiefe Trick ist super, aber langfristig solltest du auch die typischen Ursachen für vergeilte Pflanzen im Blick behalten. Denn Vorbeugung ist einfacher als Rettung!
1. Lichtmangel
Der häufigste Fehler: Deine Pflanzen stehen zu dunkel. Besonders im Februar oder März reicht das Fensterlicht oft nicht aus.
- Stelle die Pflanzen an ein südlich ausgerichtetes Fenster.
- Oder verwende eine spezielle Pflanzenlampe mit Tageslichtspektrum (ab ca. 20 €).
- Die Lichtdauer sollte etwa 12–14 Stunden täglich betragen.
2. Zu hohe Temperaturen
Bei Wärme wachsen Pflanzen schneller – aber ohne genug Licht passiert genau das, was du nicht willst.
- Optimale Temperatur: 18–20 Grad tagsüber, nachts gerne kühler
- Vermeide Heizkörpernähe – dort ist es trocken und heiß
3. Zu frühe Aussaat
Viele starten voller Vorfreude im Januar, aber das ist oft zu früh. Ohne ausreichend Licht vergeilen die Pflanzen schnell.
Für kräftige Jungpflanzen:
- Aussaat von Tomaten erst ab Mitte März
- Paprika und Chili ab Ende Februar bis Anfang März, aber nur mit Zusatzlicht
Was tun mit schon stark vergeilten Pflanzen?
Ist der Schaden schon passiert? Keine Panik. Auch hier kannst du eingreifen.
- Pikiere sie möglichst früh, bevor sie kippen oder umfallen.
- Setze sie besonders tief – bis kurz unter die Keimblätter.
- Stütze sie bei Bedarf mit einem Holzstäbchen, bis sie sich selbst halten.
- Stelle sie sofort an einen helleren Ort.
In vielen Fällen stabilisieren sich vergeilte Pflanzen schnell, wenn du rechtzeitig handelst.
Ein kleiner Trick – große Wirkung
Die Idee ist simpel, aber wirkungsvoll: Tiefes Setzen beim Pikieren kann vergeilte Jungpflanzen retten und sogar stärken. Kombiniert mit mehr Licht, etwas Geduld und der richtigen Temperatur wachsen deine Pflanzen bald kräftig und aufrecht.
Also: Nicht frustrieren lassen, sondern die gute alte Pflanz-Schaufel zücken – und ab in die Tiefe!




